Das Modell der Kompetenzstärkung

Unsere Erfahrung ist es, dass sich Kinder natürlich im Zusammenspiel ihres natürlichen Bewegungsraumes am besten weiterentwickeln. Deswegen ist unser vordergründiges Ziel,
die Kinder in ihr natürliches Lernumfeld bestmöglich wieder zu integrieren.
Durch diese Überlegungen entstand das Modell der Kompetenzstärkung. Um die Kompetenz
der Kinder zu steigern bedarf es vier Kompetenzbereiche, die gestärkt werden müssen.
Diese sind unterteilt in:

  • Kompetenzstärkung des Kindes
  • Kompetenzstärkung der Eltern
  • Kompetenzstärkung der Erzieher/der Lehrer
  • Kompetenzstärkung des Therapeuten

Beratung der Eltern zur Kompetenzstärkung
Die ressourcenorientierte Beratung beinhaltet die Ressourcen der Eltern und der Kinder, damit
beide Teile nicht überfordert/unterfordert werden und diese entsprechend für den Therapieverlauf aktivieren. Die klientenzentrierte Beratung beinhaltet die Ziele, die ihnen und ihren Kindern
besonders wichtig sind. Diese sind die Basis der Behandlung. Die verlaufszentrierte Beratung
bezieht auf den Therapieprozess und die sich daraus ergebenden Entwicklung. Die Entwicklung
muss von den Eltern wahrgenommen werden, um so auch ihr Verhalten gegenüber dem Kind anzupassen. Aber auch umgekehrt können Eltern ihre Erfahrungen mitteilen und über
Veränderungen berichten.
Die fachspezifische Beratung erschließt den Eltern eine sachliche Informationsquelle über das Störungsbild. Dadurch entwickeln sie sich zu kompetenten Begleitern ihrer Kinder und können sie
in den verschiedenen Phasen unterstützen. Die Familiensystemische/pädagogische Beratung
betrifft Eltern und Familien, bei denen die Probleme und Konflikte schon so weit fortgeschritten
sind, dass sie diese ohne fremde Hilfe nicht lösen können. In diesem Fall raten wir entsprechende Institutionen und Fachkollegen aufzusuchen.

Beratung des Kindergarten/der Schule zur Kompetenzstärkung
Die Aufklärung über das Störungsbild sollte an den Aufklärungsbedarf der Lehrer und Erzieher festgemacht werden. Das Vermitteln der Ressourcen und den Defizite des Kindes erfolgt individuell auf das Kind abgestimmt. Das gemeinsame Erarbeiten von Fördermaßnahmen geschieht unter den Aspekten der Ressourcen und Defizite des Kindes, den Möglichkeiten in der Einrichtung und den jeweiligen persönlichen Kompetenzen der Erzieher/Lehrer. Die Hilfen für das Umsetzen von
Strategien im Kindergarten/Schulalltag
sind nur nötig, wenn das Kind in Kindergarten/Schule Verhaltens-auffälligkeiten und/oder Probleme anderer Art zeigt. Die Hilfen sollten sich ebenfalls an
den Möglichkeiten und den jeweiligen Kompetenzen der Erzieher und Lehrer orientieren.
Der Therapeut kann aufgrund seines Fachwissens möglicherweise hilfreiche Tipps zur Umsetzung geben. Aber auch umgekehrt erhält der Therapeut wertvolle Informationen.

Kompetenzstärkung des Therapeuten
Die Grundvoraussetzung für das Tätig sein in diesen Berufsfeldern ist eine adäquate Grundausbildung im medizinischem/therapeutischen Es ist aber immer wieder nötig diese Basis zu erweitern und durch Fortbildungen zu aktualisieren. Durch ein geschicktes Fortbildungsmanagement wird erreicht, dass die Fortbildungen berufsspezifisch, dem Markt und der Nachfrage entsprechend, wahrgenommen werden. Das interne Fortbildungsmanagement sorgt für eine Weitergabe und das Fortbestehen des Wissens innerhalb unserer Praxis. Das Informieren über neueste Forschungsergebnisse führt dazu, dass Therapieansätze und Hypothesenbildungen immer wieder angepasst werden. Eine Evaluation der eigenen Tätigkeit sollte ein natürlicher Prozess im Alltag einer jeden Praxis darstellen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und anderen Fachdisziplinen trägt ebenfalls dazu bei, den Prozess immer wieder anzupassen. Die Supervision trägt ebenfalls zur Qualitätssicherung bei. Dort können Prozessabläufe innerhalb der Praxis angepasst und optimiert werden.

Kompetenzsteigerung des Kindes
Die sinnvolle und gute Begleitung der Kinder und Jugendlichen sollten folg. Ziele anstreben um
daraus sich ergebend, die Kompetenz der Kinder zu stärken:

  • Durchschaubarkeit der Welt
  • Zuversicht Probleme meistern zu können
  • Bedeutsamkeit der Perspektiven

Die Durchschaubarkeit der Welt kann erreicht werden, indem das Kind sich mit Hilfe von Therapie
und Förderung seine Umwelt erschließt und wahrnimmt. Die Zuversicht Probleme meistern zu können fördert das Selbstwertgefühl. Die Bedeutsamkeit der Perspektiven motiviert das Kind sein Leben zu gestalten. Durch Kompetenzsteigerung in der Therapie und Förderung werden dem Kind gezielte und adäquate Angebote dieser Bereiche geschaffen. Die Kompetenz in Schule und Kindergarten ermöglicht dem Kind eine Entwicklung, die genau abgestimmt ist auf den Förderbedarf. Die Kompetenz im Elternhaus begleitet das Kind in seinen Lebensphasen mit der nötigen Geborgenheit und Unterstützung.